Reisetagebuch von Marie-Christin Hitzke (Leitung Haus Kastanie)

Gelungener La-Ola-Sprung. Foto: privat

Zweite Osterferienwoche – In Verbindung mit der Kernkompetenz Politische Bildung besuchten wir die Jugend- und Bildungsstätte Golm vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. auf Usedom.

Erster Tag: Nur polnisches Netz

Um neun Uhr abfahrbereit bemerkten wir einen Steinschlag in einem der Bullis. Also auf zur nächsten Werkstatt. Glücklicherweise durften wir bedenkenlos weiterfahren. Dennoch wurde die Fahrt deutlich verzögert. Nach zehn Stunden kamen wir endlich nach vielen Stopps, Straßensperrungen sowie einem verwirrten Navigationssystem (und einer irritierten Fahrerin), jedoch mit sonnigem Beistand an unserem Ziel an. Der erste Schock, dass es dort nur polnisches Netz gab und das Mobiltelefon nicht allzeit zur Kommunikation genutzt werden konnte, wurde entschädigt, nachdem wir trotz Dunkelheit das Meer sahen.

[mappress mapid=“70″] Swinemünde/Polen

Zweiter Tag: Warum liegt hier überhaupt Stroh rum?

Kriegsgräber. Foto: privat

Nach dem Frühstück nahmen wir an einem Workshop über die Bombardierung der Stadt Swinemünde am 12. März 1945 teil und besichtigten anschließend ehrfürchtig die Kriegsgräber auf dem Golm. Nach dem Mittagessen hatten wir erstmal Freizeit und gingen bei strahlendem Sonnenschein und einer Prise Wind an das Haff von Kamminke. Ein Muschel- und Sandstrand erwartete uns dort sowie Stroh, sodass die Frage aufkam: ‚Warum liegt hier überhaupt Stroh rum?‘

Im Workshop am Nachmittag wurde es wieder ernster. Thematisch ging es um die Jugend während der NS-Zeit in Deutschland und Polen. Anschaulich dargestellt bekamen wir anhand einer Collage einen umfassenden Überblick und alle beteiligten sich, die gestellten Aufgaben zu erarbeiten. Zwischendurch gab es auf dem weitläufigen Gelände immer wieder etliche Möglichkeiten, in der freien Zeit den Kletterparcour des Niedrigseilgartens, Außenschach, Tischtennis, Billard, Kicker und auch ein Klavier (mit melodischen und sagen wir mal vorsichtig weniger melodisch klingenden Klavierkünsten der Schüler) zu nutzen. Der krönende Abschluss des Tages war der aufgehende rote Mond (und nein, es war nicht die untergehende Sonne) am Ahlbecker Strand, der automatisch alle zu einem Fotoshooting animierte.

Stadtrallye. Foto: privat

Dritter Tag: Redebedarf

Der Tag begann nach dem Frühstück mit einem Polnischkurs, da wir den Tag im Nachbarort Swinemünde verbrachten. Durch eine Stadtrallye im strömenden Regen bekamen wir einen besonderen Eindruck von der Stadt. Durchgefroren und nass war Pizza im Warmen am Mittag die Rettung. Aufgrund des schlechten Wetters verzichteten wir auf den erhofften Promenaden- und Strandspaziergang und gingen alternativ shoppen, was besonders die weiblichen Teilnehmer freute. Am Abend gab einen themenzentrierten Filmabend, der bei fast allen bis spät in die Nacht Redebedarf auslöste.

Vierter Tag: La-Ola-Sprungbilder

Die ursprünglich geplante Kanusafaritour auf der Peene wurde aufgrund der Wetterverhältnisse abgesagt, sodass wir nach Peenemünde fuhren und sich zwei Gruppen bildeten. Eine Gruppe ging mit Schwarzlicht und Leuchtfarben minigolfen, die andere Gruppe in das Museum Phänomenta. Da wir am Morgen Lunchpakete mitgenommen haben aßen wir dieses Mal in der Nähe des Meeres und gingen in einer kurzen regenfreien Pause am Strand spazieren. So entstanden diese gelungenen La-Ola-Sprungbilder.

Fünfter Tag: Wir kennen nur Ed Sheeran

Nachdem es fast alle zum Frühstück geschafft haben, ging es Richtung Heimat. Auf dem Rückweg fragten wir uns, wer eigentlich dieser Adblue ist (wir kennen nur Ed Sheeran, der gefühlt ständig im Radio auf und ab gespielt wurde) Nach ein paar ,werft die Hände in die Luft‘ und Gesangseinlagen kamen wir pünktlich zum Abendessen und etwas heiser nach acht Stunden wohlbehalten im CJD in Oberurff an.

(Gestaltung: BUB)