VON JOSEPHIN KOLLMER UND JAN-HENRIK KECHEL

Welches Märchen 1?
Nicht falsch verstehen! Welches Märchen wird hier nachgestellt?

Wie kommt ein tonnenschwerer Stein auf einen Baum im Auepark? Wie weit musste Herkules die riesige Spitzhacke werfen, damit sie am Fuldaufer landen konnte? Wer kennt noch das Märchen Rapunzel von den Gebrüdern Grimm? Mit diesen und vielen weiteren kniffligen Fragen rund um Kunst, Mathematik, Sprache und Geschichte beschäftigten sich die Schüler der achten Klassen im Rahmen der Projekttage bei einer Exkursion nach Kassel.

„Körper und Formen“ – ein bunter Strauß an Aufgaben

Unter dem Motto „Körper und Formen“ hatten die Lehrkräfte zuvor einen bunten Strauß an Aufgaben entworfen, die sich um verschiedenste Anlaufpunkte im Kassler Stadtzentrum drehten. Natürlich kamen auch die bekannten documenta-Kunstwerke nicht zu kurz. Mit einem Stadtplan, Zetteln und Stiften gewappnet, suchten die Schüler in Kleingruppen jeweils acht der zwölf Stationen auf und lösten die zugehörigen Aufgaben. So galt es, sich z.B. an die geometrische Konstruktion von Dreiecken zu erinnern, um die Länge des Stahlrohrs zu bestimmen, auf dem der Himmelsstürmer („Man Walking to the Sky“) gen Firmament schreitet oder seine kreative Ader beim Schreiben eines Märchens auszuleben, das erklärte, wie der Stein auf den Penonebaum („Idee di Pietra“) in der Karlsaue gelangt ist.

Gruppenfoto am Kulturbahnhof | Foto: J.-H. Kechel/CJD Oberurff
Gruppenfoto am Kulturbahnhof.

Der vertikale Erdkilometer, der zu seiner Zeit für viel Aufsehen sorgte, wurde lange gesucht und am Ende doch gefunden. Viel Spaß bereitete es den Schülern mit ihren Smartphones an der Grimmwelt Standbilder von bekannten Märchen zu kreieren (vielleicht lässt sich das ein oder andere Märchen in der Fotostrecke wiedererkennen?). Neben all diesen Stationen rund um Kassels Kunst und Kuriositäten blieb natürlich auch genügend Zeit, um sich bei einer kurzen Shopping-Tour oder dem obligatorischen Besuch beim Goldenen M von den Strapazen des Tages zu erholen.

Am darauffolgenden Tag standen die Auswertung und die Präsentation der Ergebnisse der Lernenden im Mittelpunkt. Während die Schüler Plakate erstellten, auf denen die geschichtlichen bzw. künstlerischen Informationen zu den einzelnen Stationen präsentiert wurden, bewerteten die Lehrkräfte die tags zuvor erarbeiteten Aufgabenlösungen zu den jeweiligen Stationen. Im Rahmen der Methode “Museumsrundgang“ konnten anschließend nicht nur die Lernenden die Plakate ihrer Mitschüler bestaunen. Auch eine extra hierzu einberufene Fachjury – okay, es waren die gleichen Lehrkräfte wie auch an den restlichen Tagen – bestaunte und bewertete die teils sehr gelungenen Präsentationen der Schüler hinsichtlich der Kriterien „Informationsgehalt“, „Struktur“ und „Kreativität“.

Entspannen von den Strapazen
Entspannen von den Strapazen

Das Ende der Projekttage bildete eine klasseninterne Siegerehrung: Die Gruppen, die insgesamt bei den Aufgabenlösungen und den Plakaten die meisten Punkte erreicht hatten, erhielten Gutscheine für die Cafeteria. Damit endeten drei spannende und spaßige Projekttage, bei denen die Lernenden ihr Wissen aus den verschiedenen Schulfächern und Schuljahren reaktivieren mussten. Kreativität, Teamgeist und auch Anstrengungsbereitschaft mussten sie unter Beweis stellen, um die Aufgaben zu lösen. Besonders konnten die Schülerinnen und Schüler Seiten von Kassel kennenlernen, die ihnen bislang verborgen geblieben waren und sich mit den Spuren der vergangenen documenta-Ausstellungen auseinandersetzen.

(Gestaltung: Andreas Bubrowski)