Bericht aus Schülersicht von Jana Röhler (Jahrgangsstufe 13)

Faust und Mephisto verhandeln
ihren berühmten Teufelspakt.

Kupferstich von Julius Nisle
(um 1840)

Am Donnerstag, 9. Fe­bru­ar, kam ein Wander­theater aus Hamburg in unsere Schule im CJD Oberurff und führte mit vier Schauspielern die bekann­te Tragödie von Goethe „Faust I“ für die 10., 12. und 13. Klassen auf. Die Bühne im musischen Saal wurde mit einfachen Mitteln wie schwarzen Tüchern, einem Key­board und einfachem Mobiliar und einer großen Leinwand aufgebaut. Die Schauspieler wurden von dem schwarzen Hintergrund abgeho­ben. Die Leinwand unterstützte die Akteure, die die einzelnen Szenen des Fauststückes vorspielten.Dies war ein gelungenes Hilfsmittel. Da die Akteure wenig Platz zur Verfügung hatten, brauchten sie ohne großen Aufwand die Kulisse nicht zu verändern, indem sie den Hintergrund mit Hilfe eines Beamers mit verschiedenen Hintergrunddarstellungen ändern konnten.

Interessant – Teufel von Frau dargestellt

Das vorgeführte Theaterstück mit den Hauptpersonen und der Szenen folgte nicht getreu der Tragödie von Goethe, so kam es dazu, dass etwa der Teufel Mephistopheles nicht wie im Buch von einem Mann dargestellt wurde, sondern von einer Frau. Was das Stück in einer neuen Form zeigte. Dadurch wirkte es interessant, und die Zuschauer wurden neugierig. Die Rolle des Teufels wurde dennoch gut gespielt. Die Szenen wurden ebenfalls abgeändert oder teilweise ausgelassen, um die Vorführung in zwei Stunden gestalten zu können. Jedoch wurden hierbei die wichtigen Szenen gut dargestellt, sodass der Sinn nicht verloren ging oder verfälscht wurde. Besonders gut wurde die Figur des Gretchens getroffen. Hierzu wurde eine kleine, zierliche, kindlich wirkende Frau eingesetzt, welche das junge Alter und die Unschuld von Gretchen gut unterstrichen hat.

Die Theatervorstellung wurde von aus der Theater-AG stammenden Zehntklässlern sowie von der 12. und 13. Jahrgangsstufe und deren Deutschlehrern besucht. Jedoch wurde nur in den Kursen der 13 das Buch gelesen und besprochen, dies machte es für diesen Jahrgang leicht den Handlungen zu folgen. Hingegen hatten die Zehner und Zwölfer keine Vorkenntnisse zum Stück und konnten somit dem Stück nicht ganz folgen, da der Einstieg und die Szenen sehr fremd wirkten.

Fazit: Es war eine gelungene Vorstellung des Wander-Theaters. Das Preis-Leistungsverhältnis war mit sieben Euro angemessen. Es gab gute Kritik, jedoch war manche Rollenverteilung gewöhnungsbedürftig, etwa die des Teufels – dargestellt von einer weiblichen Schauspielerin – und der Nachbarin Marthe – gespielt von einem männlichen Darsteller. Die Schüler der 13. Klasse des Deutschkurses bei Herrn Feußner waren sich einig, dass sie das Tournee Theater Hamburg weiterempfehlen möchten.

Bereits online: Tournee Theater Hamburg …

Gestaltung: abu