Trialbike – Körperbeherrschung total
Von Patrick Schneider (Klasse Re-10d)
Der Autor (Bild: Andreas Bubrowski)
Trial, das englische Wort für Probe, Versuch, erklärt nicht viel der eigentlichen Sportart. In der Radfahrersprache bedeutet dies: Mit einem speziellen Fahrrad, Hindernisse zu überwinden und das nur mit der eigenen Körperkraft, dem Orientierungs- und Gleichgewichtssinn. Das sogenannte „Trialbike“, ist ein speziell aufgebautes bzw. von Fahrer zu Fahrer unterschiedlich zusammengestelltes Fahrrad, mit dem es möglich ist, bis zu zwei Meter hohe Mauern nur durch die Technik und Kraft zu überspringen bzw. darauf zu springen.
Die extrem flache Geometrie des Rahmens ermöglicht schnelle und präzise Wendigkeit mit dem Trialbike. Ursprünglich stammt der Rahmen vom BMX-Fahrrad ab, daher befindet sich am Bike auch kein Sattel. Der Sport selbst wird in Großstädten, auf speziell aufgebauten Parcours oder in anderen Gebieten mit möglichst großen und abwechslungsreichen Hindernissen betrieben.
(Foto: privat)
Gerade hat die Fahrradsaison in Frankfurt begonnen und immer mehr Kinder, Jugendliche und Erwachsene Fahrradfahrer bewundern die Trialbiker in der schönsten Mainmetropole. Die große Bankenstadt ist immer wieder eine neue Herausforderung für die aktiven Trialfahrer des Frankfurter Fahrradclubs „Wheels over Frankfurt“. Heute ist ein sonniger Tag in Frankfurt, wie jeden Samstag treffen sich die Fahrer des Clubs in der Innenstadt. Die neuesten Infos über Plätze und Parcours werden von jedem Fahrer berichtet, bis die Truppe sich entscheidet, an welchen Plätzen trainiert wird.
(Foto: privat)
Konzentration pur ist bei den Fahrern gefragt, denn auf höheren Hindernissen als heute dürfen sie keine Fehler machen. Das könnte fatale Folgen haben. Ein Risiko besteht immer, dass der Fahrer das Gleichgewicht oder die Kraft verliert, aber das wird an kleineren Hindernissen bis zur Perfektion trainiert. Zwar passieren öfters Unfälle, mit größeren Verletzungen, doch die Lust am Trialfahren verlieren sie nicht!
Gelegentlich kommt es zu Auseinandersetzungen mit Beamten, doch die Trialer nehmen dies gelassen und entscheiden sich für einen nächsten Ort der Stadt. Viele Passanten und Besucher der Stadt werden aufmerksam und bewundern die Kunst des Trialsports. Auch jüngere Kinder sind baff, wenn sie die Trialer auf den Hindernissen und meterhohen Mauern herumspringen sehen. So kommt es auch meist dazu, dass die Fahrer angesprochen werden und ein paar Monate später ein neues Vereinsmitglied, ob alt, ob jung, groß oder klein mit Freude in den Club aufnehmen.
Bewundernswert sind zwei 12 Jahre alte Jungs, die schon sehr flink und orientiert mit dem Fahrrad umgehen. Ich habe mit 12 Jahren mit der Sportart angefangen und lege großen Wert darauf, viel an der frischen Luft zu sein. Mir gibt die Sportart ein gutes Selbstvertrauen und viele positive Erfahrungen. Jeder Trialfahrer setzt sich immer wieder neue Ziele, die er vielleicht erst nach einem oder sogar erst nach drei Jahren erreicht, aber mit viel Training gibt es bei dieser Sportart keine Grenzen!
Trickkiste
Bunny-Hop = wird angewendet, um auf frontal auf Hindernisse zu springen: das Fahrrad mit beiden Rädern in die Luft ziehen.
Side-Hop = wird angewendet, um seitwärts auf ein Hindernis zu gelangen: derselbe Bewegungsablauf wie beim Bunny-Hop, jedoch erst auf dem Hinterrad das Gleichgewicht halten, bis man schließlich mit dem Fahrrad mit aller Kraft seitwärts auf das Hindernis springt.
Hop and Go = wird angewendet, um auf dem Hinterrad von Hindernis zu Hindernis zu springen: Man geht auf das Hinterrad, balanciert das Rad aus, mit einem kurzen Tritt in die Pedale und gleichzeitig gelöster Bremse springt man auf das andere Hindernis zu.
Nose-180 = 180 Grad-Drehung auf dem Vorderrad: Durch Ziehen der Vorderbremse und gleichzeitigem Hüftschwung dreht man das Bike auf dem Vorderrad um 180 Grad.
Weitere Infos im Internet unter: www.woffm.de oder unter www.trialmarkt.de
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