Voll besetzter Saal
(Foto: Marise Moniac)

Mit einem bunten Reigen aus Musik und Gedichten läuteten Schüler der Christophorusschule und der Jugend- Musikschule Oberurff den Beginn der wärmeren Jahreszeiten ein. Vor einem voll besetzten Saal bescherten die Kinder der Klassen acht bis zehn ihren Eltern und Verwandten ein abendfüllendes Programm, das die Deutsch- und Instrumentallehrer mit ihnen einstudiert hatten.

Nach der Begrüßung durch den kleinen Chor zeigten die Jüngsten, welche rhetorischen Talente der Förderung harren. Mit sichtbarer Freude an Sprache und Wortwitz trugen sie Gedichte von Wilhelm Busch, Christian Morgenstern, Ernst Jandl und Joachim Ringelnatz vor. Da gab es zum Beispiel die Vorstellung der Tiere, die bei aller Verschiedenheit doch zufrieden sind – und die fast philosophische Frage am Ende, ob das bei den Menschen auch so ist. Was alles „In dieser Minute“ auf der Welt passiert, präsentierten zwei Mädchen mit Beispielen aus weit entfernten Gegenden der Erde, und dann wieder zeigte ein Gedicht von Bertolt Brecht ganz schlicht, dass ein Pflaumenbaum keine Früchte tragen kann, wenn ihm die Sonne fehlt.

Bei aller Besinnlichkeit überwogen die heiteren Texte wie etwa der von der entarteten Maus, die sowohl Katze als auch Mensch überlistet. Mit „Ein Mensch“ fangen zahlreiche Gedichte von Eugen Roth an, und sie beleuchten mehr oder weniger liebenswerte Eigenschaften unserer Artgenossen. Vorgeführt wurde zum Beispiel der Kaffeetrinker, der seine Leidenschaft mit Schlaflosigkeit büßt, oder der eitle Muskeltyp, der letzten Endes eben doch vorm Sprung vom Brett kneift. Unterbrochen wurden die teils lustigen, teils nachdenklich stimmenden Vorträge von Klavierstücken, die meist zart und melancholisch die Sehnsucht nach Harmonie und Freude vermittelten.

Nach der Pause zeigten die etwas älteren Schüler ihr Können und Lernvermögen. In langen Balladen von Goethe, Schiller und Droste-Hülshoff besprachen sie die Höhen und Tiefen der menschlichen Seele. Für bühnenreife, teilweise szenisch dargebotene Vorträge ernteten sie viel Beifall. Schüler der Klassen 10 wagten sich an eine besondere Darbietung des bekannten Gedichtes „Was es ist“ von Erich Fried – sie sagten den schönen, schlichten Text in sieben Sprachen auf. Zur musikalischen Auflockerung hörten die Gäste Beiträge mit Trompeten, Flöten und Gitarre. Mit einem auf Französisch gesungenen Lied aus dem Film „Die Kinder des M. Mathieu“ endete der besinnlich-heitere Abend. (dremo)

(Fotos: Marise Moniac, Redaktion: CJD-Update)