Von Vera Helbig (9e)

(Foto: F. Merz Verlag)

Vera Helbig gehört zu den Siegern eines von der Zeitschrift GEOlino bundesweit ausgeschriebenen Spieleerfinder-Wettbewerbs. Über 600 Spielideen wurden eingesandt. Siegprämie für die Erfinder der drei besten Spiele war ein zweitägiger Besuch der Internationalen Spielemesse „Spiel ’05“ in Essen – Bahnfahrt und Hotelübernachtung inklusive. (Redaktion)

(Foto: SPIEL ’05)

Am Freitag, den 14.10.2005, fuhren wir Hauptgewinner nach Essen zur weltgrößten Spielemesse, der SPIEL ’05. In den Messegebäuden präsentierten sich auf 42.820 Quadratmetern neben 690 Ausstellern auch zahlreiche Spielautoren, Verlage und Antiquariatsstände. In Halle 11 zum Beispiel boten Verlage ihre neuesten Kassenschlager an. Das Beste dabei war, dass man alle Spiele vor Ort ausprobieren konnte. Hierzu gab es einladende Sitzgruppen, die teilweise mit zu den Spielen passenden Requisiten – etwa Fässer, barocke Möbel oder orientalische Sitzkissen – ausgestattet waren. Man lernte andere Spiel-Freaks kennen, indem man sich einfach zu Unbekannten an den Spieltisch setzte. Wer wollte, konnte die neuen Spiele zum günstigen Messepreis gleich mitnehmen.

(Fotos: SPIEL ’05)

Es herrschte eine sehr gemütliche und ungezwungene Atmosphäre. Man sah fast keinen, der sich nicht begeistert die neusten, zum Teil total ausgefallenen, Spiele ansah oder ausprobierte.

Es stellten auch unbekannte Spieleerfinder aus, die noch keinen Verlag gefunden hatten. Ihre Hoffnung war, auf der Messe einen Verleger zu finden. Darunter gab es wirklich tolle Ideen, zum Beispiel das Spiel „Umleitung – Gnutielmu.“ Ein Spieler hat dabei ein Wort rückwärts vorzulesen. Die Mitspieler müssen durch Aufschreiben erraten, welches Wort gemeint ist. Wer weiß beispielsweise, was „siereebmih“ ist? Na? … „Himbeereis“ natürlich!

In einer anderen Halle konnte man sich mit Gotik-Kostümen und Zubehör eindecken. Viele Leute liefen sogar in langen Kleidern, mit Diadem, Elfenstäben, Schwertern oder Rüstungen herum. Eine Halle war speziell für den Verkauf gebrauchter und neuer Spiele bestimmt. Besonderes an den Antiquariat-Ständen war ständig ein riesiges Gedränge. Hier konnte man noch Spiele kaufen, die nicht mehr produziert werden und im Handel nicht mehr zu haben sind.

Spielvergnügen zum Ausprobieren gab es in einer eigenen Halle für Spiele, wie Diabolo, Jonglierteller, Bumerang, Hüpfburgen, Bungeetrampolin und Tischfußball in Lebensgröße. Die Verlage rangen mit richtig tollen Neuentwicklungen um die Gunst der Spiele-Freaks. Eine solche Neuheit ist „Nacht der Magier“ vom Drei-Magier-Verlag. Man spielt es im Dunklen. Magier, Kessel, Feuer und Zauberring sind aus selbstleuchtendem Material. Ziel ist es, seinen Kessel mit Hilfe des Magiers im Zauberring zu versenken. Hört man jedoch das Fallen einer Holzscheibe, ist der Nächste dran.

Auch „Niagara“ war ein Titel, der bei den Besuchern hoch im Kurs stand. Herausgeber sind „Zoch zum Spielen“. Auf einem bemerkenswerten Spielbrett muss der Spieler auf einem Fluss fahren und Kristalle vom Ufer sammeln, bevor er einen Wasserfall hinabstürzt. Ein besonderes Spiel ist auch „Krimi total.“ Es ist ähnlich wie der Klassiker „Cluedo“ konzipiert. Doch mit entscheidenden Unterschieden: Jeder Mitspieler verkörpert in Natura einen der Gäste. Drei verschiedene Fälle hält „Krimi total“ bereit:

(1) „Der Duft des Mörders:“ Ein reicher Parfümproduzent feiert Geburtstag. In der Nacht geschieht ein mysteriöser Mord…
(2) „Im Schatten der Premiere:“ Ein Theaterintendant lädt zur Premierenfeier, doch ein Gast fehlt…
(3) „Die zweifelhafte Welt der Märchen:“ Der Märchenprinz lädt zum Fest ein, doch auch hier geschieht ein Mord…

Kostüme und schauspielerisches Talent sollten vorhanden sein, denn in den 15 Euro Kaufpreis sind nur die Regieanweisungen enthalten.

Die Spielemesse in Essen war sehenswert und ein Erlebnis für die ganze Familie.

Anmerkung der CJD-Update-Redaktion: Mit welcher Spielerfindung sind Vera und ihre Freundin Malene nun zu Medienstars (Berichte u. a. in HNA, hr2, MDR, WDR) aufgestiegen? Das Spiel heißt Tierra. Klick auf den Namen des Spiels und das Geheimnis lüftet sich. W.

Dazu Vera: „Unser Spiel heißt „Tierra“ (spanisch: Erde). Der Spielplan ist auf einen alten Sack aufgestickt. Es geht darum, eine bestimmte Anzahl (wird anfangs als „Stammeskarte“ den Spielern zugeteilt und bleibt während des Spielverlaufs geheim) verschiedener Rohstoffe, zum Beispiel Felle, Leder, Getreidesäcke und Speere zu sammeln. Die Materialien werden am Ende ausgezählt und nach einem Punktesystem bewertet.“

(Fotos: Friedhelm Merz Verlag)