Von Miriam Kotte (Klasse Gy-9e)

(Foto: privat)

Mein Praktikum habe ich bei dem Tierarzt Dr. Peter Hamme in Gemünden (Wohra) absolviert. Dr. Hamme betreibt als Landtierarzt eine eigene Praxis. Das heißt, er behandelt hauptsächlich Kühe, Pferde etc. Herr Hamme ist ein Bekannter von uns, weshalb ich sofort an ein Tierarztpraktikum bei ihm gedacht habe. Er war auch mein Chef, beziehungsweise mein Betreuer, wobei zu bemerken ist, dass er auch der Einzige war, der für die Betreuung in Frage kam, da er seinen Beruf alleine ausführt.

Wie sich jeder denken kann, hat man als Praktikant ohne jegliche Berufserfahrung nicht viel mehr Einsatzmöglichkeiten, als Infusionsflaschen halten, Termine in den Planer schreiben, den OP-Tisch reinigen oder Tiere während der Behandlung beruhigen. Dessen war ich mir aber von Anfang an bewusst und es kam deswegen keine Enttäuschung auf. Im Gegenteil: es hat mir sehr viel Spaß gemacht, ich habe Dinge dazugelernt, die ich vorher nicht wusste.

Außerdem war das Praktikum für meinen Berufswunsch (Tierarzt!) genau das Richtige und ich wäre gerne noch länger geblieben. Zum Glück hat mir der Tierarzt aber gesagt, ich könne jederzeit wieder mit ihm fahren, auch nur am Wochenende, wenn ich Zeit hätte, was ich sicherlich auch machen werde.

Meine Entscheidung, wieder zu kommen, liegt sicherlich auch an der entspannten Atmosphäre während des Praktikums und an der gut aufgeteilten Arbeitszeit von durchschnittlich zwei mal vier Stunden pro Tag. Mittags hatte ich zu Hause meistens drei Stunden Freizeit, bevor ich nachmittags wieder von ihm abgeholt wurde.

Da es nur ein Praktikum war und ich nicht gerade viel zu machen brauchte, habe ich auch keinen Lohn erwartet. Hätte ich letzteres bekommen, wäre ich sehr verwundert gewesen, da es nur ein Praktikum und keine richtige Arbeitsstelle war. Dennoch habe ich während der Sprechstunde in der Praxis ein kleines Taschengeld von einer Frau bekommen, die sich damit bei mir für meine Betreuung ihres Hundes bedankt hat.

Wer jetzt an einen geizigen Tierarzt denkt, irrt, da Dr. Hamme mir während der Fahrten zu den Höfen und Gestüten immer wieder anbot, zum Beispiel etwas auf seine Kosten vom Bäcker mitzubringen. Außerdem durfte ich mich während der Sprechstunden immer unbegrenzt an äußerst leckeren Keksen und Bonbons bedienen.

Außer Bonbons und Keksen gibt es im Leben eines Tierarztes natürlich noch besonders aufregende, traurige oder spannende Ereignisse, von denen ich in dieser sehr kurzen Praktikumszeit leider nicht viel mitbekommen habe. Trotzdem war das Praktikum spannend und aufregend genug, um am letzten Tag ein bisschen traurig zu sein, was schon einiges heißt.

Zum Foto: Ein Teil des Wartezimmers mit der Rezeption. Hinter der Tür kommt man zum Operationsraum, Behandlungszimmer, Röntgenraum, Büro und zur „Apotheke“ mit allen nötigen Medikamenten.

Anschrift der Tieraztpraxis:
Dr. Peter Hamme · Tierärztliche Praxis
Marktstraße 17 · 35285 Gemünden (Wohra)
Telefon: 06453 / 16 93