18. Mai 2020: Schluss mit leerer Schule
18. Mai 2020: Endlich Schluss mit leerer Schule. Foto: BUB/CJD Oberurff

Bad Zwesten-Oberurff – Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen! Endlich ist es soweit! Der Präsenzunterricht kann langsam wieder beginnen. Die von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen können nun gelockert werden, wobei natürlich die Krise noch nicht vorbei ist und die Hygienemaßnahmen weiterhin strikt eingehalten werden müssen.

Ab Montag, 18. Mai, startet langsam der Präsenzunterricht

Ab Montag, 18. Mai, soll das Schulsystem langsam wieder hochgefahren werden. Natürlich sind immer noch strenge Regeln und Vorgaben zu beachten. Hierbei hat die Gesundheit aller am Schulbetrieb Beteiligten oberste Priorität:

  1. Am Unterricht dürfen nur gesunde Schülerinnen und Schüler teilnehmen.
  2. Der Unterricht darf in der Regel nur in Gruppen von maximal 15 Schülerinnen und Schülern stattfinden.
  3. Der Sicherheitsabstand muss ständig mindestens 1,50 Meter betragen.
  4. Räume sind regelmäßig zu belüften.
  5. Die bekannten Hygienemaßnahmen (Körperkontakt, Händeschütteln, Niesen,…) sind durchgängig einzuhalten.
  6. Schultoiletten dürfen jeweils nur von einer Person betreten werden.
  7. Ausreichende Möglichkeiten zum Händewaschen und Desinfizieren müssen bereitgestellt werden.
  8. In den Schulbussen, auf dem Schulgelände außerhalb des Unterrichts und in den Pausen besteht Maskenpflicht, im Unterricht jedoch nicht.

Kultusminister hofft auf „Kreativität der Schulleitungen vor Ort“

Und damit sind wir auch schon bei den Hauptproblemen, die einer Lösung bedürfen. Die folgenden Probleme haben alle Schulen zu lösen, wobei Kultusminister Prof. Dr. Lorz hier auf die „Kreativität der Schulleitungen vor Ort“ hofft.

  • Eine Teilung der Lerngruppen bedingt einen doppelten Raumbedarf, aber freie Räume gibt es bei uns nicht. Wir sind voll besetzt.
  • Eine Teilung der Lerngruppen bedingt auch eine Verdopplung der Personalkapazitäten, aber auch das ist natürlich nicht realistisch umzusetzen.
  • Der Schülertransport in den öffentlichen und privaten Bussen muss reduziert werden, denn es macht keinen Sinn, wenn auf dem Schulweg 70 Kinder in einem Bus eng zusammenstehen, um dann im Unterricht wieder 1,50 Meter Abstand zu halten.

Die Auflistung weiterer Detailprobleme erspare ich Ihnen hier, möchte Sie aber gern mit unseren Lösungsansätzen vertraut machen. Hierbei lassen wir uns von zwei Prioritäten leiten:

  1. Die oben genannten Vorsichtsmaßnahmen zur Sicherung der Gesundheit aller Beteiligten haben absoluten Vorrang.
  2. Wir wollen so viel und so oft wie möglich die Kinder und Jugendlichen wieder in die Schule holen.

Daher haben wir folgende Entscheidungen getroffen:

  • Wir kehren zum alten Stundenplan aus der Vor-Coronazeit (mit wenigen Modifikationen) wieder zurück.
    In der Unter- und Mittelstufe werden die Klassen in A-Gruppen und B-Gruppen vom Klassenlehrer oder der Klassenlehrerin aufgeteilt. Wöchentlich wechselnd haben dann zunächst die Schüler der A-Gruppe und in der darauf folgenden Woche die Schüler der B-Gruppe Präsenzunterricht vor Ort. Die andere Gruppe bleibt dann jeweils zu Hause und bearbeitet Aufgaben, die ihnen als Wochenplan von den Lehrerinnen und Lehrern gestellt werden. Damit haben dann alle Schüler in einem Vierzehn-Tage-Rhythmus eine Woche Unterricht und eine Woche „Home-Office“.

    Unser Klassendurchschnitt liegt bei 23 Schülerinnen und Schülern. Daher werden die „halben Klassen“ im Schnitt bei elf bis zwölf Kindern bzw. Jugendlichen liegen. Die Kolleginnen und Kollegen haben die Möglichkeit, freie Plätze bis zur Gesamtzahl von 15 „aufzufüllen“. Hierbei ist vor allem an Familien mit „Betreuungsnotstand“ in den unteren Klassen gedacht. Die Entscheidungen hierzu hängen von den Rahmenbedingungen (Raumgröße, Altersstufe, Schülerverhalten…) ab.

  • Der Abschlussjahrgang 10 Realschule wird gesondert über die veränderten Unterrichtsbedingungen informiert.
  • In der Gymnasialen Oberstufe müssen die Kurse ebenfalls geteilt werden. Wegen des Kurssystems werden hier die Gruppen alphabetisch aufgeteilt, auch hier findet der Unterricht im wöchentlichen Wechsel statt:
    • Schülerinnen und Schüler, deren Nachname mit dem Buchstaben A bis L beginnt, gehören zur Gruppe A.
    • Schülerinnen und Schüler, deren Nachname mit den Buchstaben M bis Z beginnt, gehören zur Gruppe B.

    Auch hier können Kurse in Ausnahmefällen bis maximal 15 Teilnehmer aufgestockt werden. Bei kleineren Kursen oder zahlenmäßig ungünstiger Verteilung vereinbaren die Kursleiter individuelle Lösungen. Da alle Kolleginnen und Kollegen wieder voll in den Präsenzunterricht eingebunden sind, ist eine Fortführung des Home-Schooling in der derzeit laufenden Form nicht mehr möglich. Dennoch gehe ich davon aus, dass bei Fragen der Jugendlichen in der „Home-Office-Phase“ die bewährten Kanäle auch weiterhin (reduziert) nutzbar sind.

  • Der Bustransport wird ab 18. Mai wieder vollumfänglich durchgeführt. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir ab dem 1. Juni wieder die Busbeiträge einziehen werden, auch wenn Ihr Kind nur jede zweite Woche den Transport in Anspruch nimmt. (Die Busse fahren täglich und müssen auch bezahlt werden. Die Schule kann diese Kosten nicht übernehmen.)
  • Das Nachmittagsangebot wird reduziert ebenfalls wieder beginnen:
    • Die Lernwerkstatt kann ab Montag, 18. Mai wieder in Anspruch genommen werden. Auch die LRS-Gruppen- Kurse beginnen sofort wieder. Wir haben entschieden, das Angebot „Lernwerkstatt“ und das Basis-Paket LRS ab dem 1. Mai bis zu den Sommerferien für Sie kostenfrei zu stellen. Die Gebühren hierfür werden also ab 1. Mai nicht mehr eingezogen.
    • Das AG-Angebot muss zunächst bis zu den Sommerferien ausgesetzt werden.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass es zu erheblichen Einschränkungen im Schulbetrieb kommen kann und dass eventuell auch klassen- oder jahrgangsstufenweise kurzfristig Präsenzunterricht ausfallen wird. Wir arbeiten im Moment mit reduziertem Personaleinsatz.

Die Caféteria wird nicht geöffnet werden können. Die Kinder und Jugendlichen dürfen aus Hygienegründen keine Lebensmittel untereinander austauschen.

Terminänderungen

  • Am Dienstag, 23. Juni 2020, finden Zeugniskonferenzen statt. Daher ist dieser Tag unterrichtsfrei für alle Schülerinnen und Schüler.
  • Das Zeitfenster (letzte Woche vor den Sommerferien) wird in diesem Jahr wegfallen müssen. Wir werden in dieser Woche normalen Regelunterricht erteilen.

Wir bewerten diesen Weg zunächst als Testphase

Mit diesen Regelungen sind täglich etwa 500 Jugendliche sowie alle Lehrerinnen und Lehrer wieder in der Schule. Damit hoffe ich sehr, dass trotz der Einschränkungen für die Kinder, Jugendlichen und die Eltern wieder ein Stück weit Normalität einkehrt. Wir bewerten diesen Weg zunächst als Testphase. Sollten sich die Kinder und Jugendlichen gut daran halten, wird dieses Schulkonzept zunächst bis zu den Sommerferien gelten. Sollte sich herausstellen, dass die Regeln zum Schutz aller nicht eingehalten werden, sehen wir uns gezwungen, wieder verstärkt zum Home-Schooling zurückzukehren.

Die obengenannten Hygieneregeln sind ein wesentlicher Bestandteil dieses Konzepts. Jugendliche, die sich vorsätzlich wiederholt nicht an die Vorgaben halten, werden von mir bis zum Ende des Schuljahres vom Präsenzunterricht ausgeschlossen. (Bitte haben Sie Verständnis für diese konsequente Vorgehensweise.) Ich danke Ihnen allen für die Unterstützung und Solidarität in den vergangenen Wochen und hoffe sehr, dass wir möglichst bald wieder in einen normalen (Schul)alltag zurückkehren können.

Im Namen der Schulleitung,
herzlichst Ihr
Günter Koch

(Gestaltung: BUB)

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