Campus-Schlam(m)assel
Feuerwehren der Region und Hausmeisterei im Kampf gegen Schlammflut
Der abgelegenste Klassenraum der Schule in der Hessenschau. Das war die sonntägliche Sensation an „9/11“ 2011. Im nordhessischen Oberurff geht es vor allem an schulfreien Tagen eher ruhig zu. An diesem Sonntag war die Ruhe bis gegen 15 Uhr eine Ruhe vor dem Sturm. Der fiel gegen 15 Uhr völlig unvermittelt über den Ort und vor allem den Campus der Schule her.
Chef der schuleigenen Hausmeisterei Roland Wege (re.) und einer seiner Teammitglieder, Pierre Boxleitner. (*)
Binnen weniger Minuten ergossen sich sintflutartige Wassermassen über die frisch bearbeiteten Felder. Das lockere Erdreich wurde mitgerissen, rotbraune Schlammmassen verstopften erst die Flutgräben und setzen dann unter anderem den abgelegenen Klassenraum W11 ein Meter zwanzig unter Wasser. Ein echtes Schlam(m)assel nahm seinen Lauf und sollte dem Team der Hausmeisterei um Roland Wege eine arbeitsreiche mit Aufräumarbeiten angefüllte Zeit bescheren.
Trotz Unwetter ein regulärer Schultag
Kurz nach Ausbruch des Unwetters trafen die Feuerwehren aus Oberurff, Niederurff, Betzigerode und Wenzigerode auf dem Schulgelände ein. Gemeinsam mit dem Team der Hausmeisterei wurde an der Beseitigung der gröbsten Schäden gearbeitet. Betroffen war nicht nur der Klassenraum W11. Auch die hangnahen Gebäude des Internats – vor allem das „Haus am Walde“– und der neue Klassenraumtrakt der P-Räume waren Opfer der Schlammflut geworden. Gegen 22 Uhr hatten die Teams der regionalen Feuerwehren und die Mitarbeiter der Hausmeisterei das Scham(m)assel soweit im Griff und ihr Ziel erreicht. Bis auf W11 waren alle Klassenräume wieder einsatzbereit. Der nachfolgende Montag konnte trotz Unwetter ein regulärer Schultag werden – ohne wetterbedingten Unterrichtsausfall.
Für die Beseitigung der Unwetterfolgen musste teilweise extra Technik angefordert werden, hier Schlammbeseitigung auf dem Sportfeld. (*)
Trotzdem hatte das Team der Hausmeisterei der Christophorusschule Oberuff die nächsten knapp drei Wochen lang eine Ausnahmesituation vor sich. Roland Wege (Haustechnik, Elektrik, Wasser – Teamchef), Eberhard Schulze (Schreiner), Manfred Trümner (Landschaftsgärtner) und Pierre Boxleitner (Maler, Lackierer) mussten 260 zusätzliche Arbeitsstunden erbringen. Der staubige und faul riechende Schlamm hatte sich überall festgesetzt und musste teilweise manuell abgetragen werden. Von alledem bekamen Schüler und Lehrer wenig oder gar nichts mit. Im Gegenteil, im Schulalltag konnte das Schlam(m)assel vom 11. September 2011 daher schnell in Vergessenheit geraten. Dank der Profis der Hausmeisterei führte das Unwetter zu keinerlei Beeinträchtigung des Schulbetriebs.
(*) Text/Bild: Andreas Bubrowski
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