Von Jürgen Haas (FB Biologie/Sport)

Gentechnik-Projekt 2007Mit Spannung und unverhohlener Neugier schaut der Bio-Leistungskurs 12 dem Genetikexperten Dr. Klug (Uni Gießen) über die Schulter (Bild: Andreas Bubrowski)

Auch in diesem Jahr machte die in den letzten Tagen durchgeführte Genetik-Projektwoche eine Begegnung von Schule und Wissenschaft möglich. Unter fachkundiger Leitung von Dr. Jörg Klug und Sarah Dunagan sammelte der LK Biologie (Tutoren: Haas/Schreiber) praktische Erfahrungen mit gentechnischen Arbeitsmethoden.

Am ersten Versuchstag wurde eine sogenannte Plasmidminipräparation durchgeführt. Dabei ging es darum, aus einer Bakterienzelle die „nichtchromosomale“ DNA (Plasmid DNA) zu isolieren, mit einem Restriktionsenzym zu zerschneiden, um es anschließend in einem Gel (Gelelektrophorese) darzustellen. Aufgabe war es, eine genetische Bakterienmutante dem Wildtyp gegenüberzustellen und anhand der „Bandenmuster“ im Gel zu unterscheiden.

Gentechnik-Projekt 2007Theorie: harte Kost, aber unver-
zichtbar (Bild: Andreas Bubrowski)

Begleitet wurde der erste Versuchstag von Informationen zum theoretischen Hintergrund. Für einige Schüler „schwere Kost“. Der zweite Versuchstag stand im Zeichen eines aufwendigen gentechnischen Verfahrens, bei dem Plasmidrekombinanten über eine Affinitätschromatographie mit anschließendem Plotten dargestellt werden können.

Die Schüler hatten hier Gelegenheit, in mehreren Arbeitsschritten rekombinante Plasmid DNA, das bedeutet künstliche genveränderte DNA, zu isolieren und über eine Folie im sogenannten Plott darzustellen.

Gentechnik-Projekt 2007Ein Flair von Alchemistenküche: künstliches Verändern von DNA-Genen im verdunkelten Biologie-Kabinett (Bild: Andreas Bubrowski)

Die Forschungsgruppe „SCIENCE BRIDGE“ hat es sich unter der Leitung von Prof. Nellen (Uni Kassel) und Dr. Jörg Klug (Uni Gießen) zur Aufgabe gemacht, wissenschaftliche Arbeitsmethoden und Forschung in die Schulen zu bringen. Schüler und Lehrer sollen dadurch mit molekularbiologische Fragestellungen konfrontiert werden. Damit leistet Science Bridge einen wichtigen Beitrag zum aufgeklärten Verständnis von gentechnischen Arbeitsmethoden und qualifiziert Schüler für die öffentliche Diskussion um Gentechnik.