(Foto: privat)

Trotz meilenweiter Fußmärsche und geschwollener Füße war die Trierfahrt der Jahrgangsstufe 12 ein lehrreiches Vergnügen. Wir besichtigten die alten Bauwerke der Römer und genossen Vorträge unserer Mitschüler. Los ging es am 9. März in Treysa. Nach etwa fünfstündiger Bahnfahrt erreichten wir die Jugendherberge in Trier.

(Fotos: privat)

Gleich nach dem Beziehen der Betten ging es zur Besichtigung von St. Maximin, einer jetzigen Hauptschule und ehemaligen Abtei und Kirche, die auf ehemaligen Gräberfeldern aus vorchristlicher Zeit errichtet wurde.

Diese nun unterirdischen Gräberfelder können seit einigen Jahren z. T. besichtigt werden. Ein echtes und spannendes Highlight. Auch die Kirche, die momentan als Veranstaltungs- und Turnhalle genutzt wird, konnten sich einige anschauen.

Danach besuchten wir St. Paulin, eine Kirche im Rokoko-Stil. Letzte Sehenswürdigkeit des ersten Tages war die bekannte Porta Nigra, eines der ehemals vier Stadttore des antiken Trier, welche die Neuzeit nur erlebte, weil sie zwischenzeitlich als Kirche genutzt wurde. Abends erholten wir uns bei einem geselligen Beisammensein.

Der zweite Tag begann mit einem kleinen, aber leckeren Frühstück. Erster Anlaufpunkt des Tages war das Rheinische Landesmuseum Trier. Das war zwar leider wegen Umbau zur Hälfte geschlossen. Dennoch gab es viel Interessantes und Lehrreiches über die Geschichte der Stadt zu erfahren.

(Foto: privat)

Als nächstes ging es durch den Kurfürstenpark zur Basilika, einem riesigen Klotz, der erst als Empfangshalle von Kaiser Konstantin, später als Kirche diente. Das Gemäuer bildet den größten erhaltenen antiken Einzelraum mit 67 m Länge, 27 m Breite und 30 m Höhe.

Nach dem Mittagessen standen die Kaiserthermen auf dem Programm. Das ist eine riesige Badeanstalt, deren Unterhalt eine Menge Menschenverschleiß bedeutete. Dennoch wurde die Therme nie in Betrieb genommen und später zu einer Kaserne umfunktioniert.

(Fotos: privat)

Einen 15-minütigen Fußmarsch entfernt lag das Amphitheater, welches in einen Berg gebaut wurde und einen Teil der Stadtmauer bildete. Vor 2000 Jahren floss hier das Blut in Strömen. Hinrichtungen, Seeschlachten und Gladiatorenkämpfe konnte sich das Volk hier zur eigenen Belustigung anschauen. Mit qualmenden Füßen kamen wir bei der Römerbrücke an. Hier haben die Römer erneut ingenieurmäßiges Fachwissen bewiesen, denn die Brücke steht noch heute auf ihren antiken Fundamenten.

Abends kamen wir recht erschöpft zu einer Weinprobe zusammen. Bei der Gelegenheit lernten wir eine Menge über Wein und dessen Anbau und Verarbeitung.

Dritter Tag und Heimfahrt

Frisch gestärkt ging es gleich um 9 Uhr auf in die Simeonstraße. Wir erfuhren Wissenswertes über die wunderschönen Gebäude dieser Straße, wie die Steipe, deren spätgotische Form einzigartig in Trier ist. Auf dem Hauptmarkt bewunderten wir den Petribrunnen und das Marktkreuz, eine Kopie einer ursprünglich von den Römern stammenden Granitsäule.

Weiter bestaunten wir das so genannte Rote Haus, das Dreiköniginnenhaus und die Kirche St. Gangolf. Wir hörten, dass Karl Marx‘ Geburtshaus in Trier steht und von den Nazis im dritten Reich genutzt wurde. Wir besuchten die Judengasse und dort ein Irish-Pub, in dem sich der Ausgangspunkt für einen Fluchtweg verbergen sollte.

Unser Weg führte uns auch in den Dom, eine der ältesten Kirche Deutschlands, in der stilistische Elemente der Romantik, Gotik und des Barock vereint sind. Man konnte den Domschatz, der unter anderem das Gewand Christi, einen heiligen Nagel und eine Sandale des Apostels Andreas umfasst, betrachten. In der Liebfrauenkirche bemerkten wir den kreuzförmigen Grundriss und die wunderschönen bunten Fenster.

Leider war damit die Trierfahrt auch schon vorbei. Doch wir verließen die Stadt mit einer Menge schöner Erinnerungen und Eindrücke. Halb erleichtert, halb wehmütig trafen wir am Samstag abend in Treysa ein.

(Fotos: privat)

Doku-Team: Daniel Buhl, Miriam Koch und Johannes van Eckert
Redaktion/Bildbearbeitung: Jörg Bruns, Andreas Bubrowski