Theater-AG
Viel Applaus. Foto: Frank Rohrbach/CJD Oberurff

„Mir reichts! Ich kündige!“, mit diesen Worten stürmt der große, böse Wolf von der Bühne und lässt ein verdutztes Rotkäppchen und einen ratlosen Jäger stehen. Was ist passiert? Die müssen sich nun mühsam auf die Suche nach ihrem Spielgefährten machen, denn, so haben es die Brüder Grimm geschrieben, zu Rotkäppchen gehört nun einmal der Wolf.

Also machen sie sich auf, beklagen sich über müde Füße bei den Bremer Stadtmusikanten, rutschen auf dem frischen Schnee bei Frau Holle aus oder werden aus Versehen in Mäuse verwandelt, nur weil sie den Gestiefelten Kater nicht ihre Hochachtung aufweisen. Und der Wolf? Der sucht verzweifelt ein neues Märchen, aber irgendwie sind alle bereits mit Figuren besetzt. Bei Hänsel und Gretel schlürft er zu allem Überfluss auch noch deren Suppe aus und wird mit Händen und Besen weggejagt, die Stadtmusikanten fürchten seinen schrecklichen Gesang und bei Rumpelstilzchen kann er nicht punkten, weil er nur gemeinsam mit dem König Geld zählt.

So passiert bei den diesjährigen Aufführungen der Kleine Theater-AG und des Orchesters der Christophorusschule in Oberurff. 23 Schülerinnen und Schüler machten sich zu Beginn des Schuljahres auf den Weg, ein Bühnenstück zu schreiben, und heraus kam dieses lustige Märchen, das zahlreiche Märchen der Brüder Grimm ein wenig auf die Schippe nimmt. Alle Szenen wurden von den Schülerinnen und Schülern, die die Klassen 5 bis 10 besuchen, selbst ausgedacht und szenisch umgesetzt. Unterstützung erhielten sie von AG-Leiterin Diana Schulze. Begleitet wurden die jungen Schauspielenden von Mitgliedern des Orchesters unter Leitung von Stefan Peiffer, das leider seit Corona nur wenige Mitglieder hat. Sie trugen mit bekannten Liedern wie „Ascheputtl“, „Hänsel und Gretel“ und aus „Peter und der Wolf“ zur stimmigen Atmosphäre bei.

Das Stück wurde unter vielen Lachern, Mitsingen und Klatschen vor den Grundschulen in Gilserberg, Odershausen und Bad Zwesten gespielt, und anschließend auch vor den eigenen Lernenden der Klassen 5 und 6 in Oberurff. Nicht vergessen werden die jungen Darbietenden aber sicherlich den Abend, als sie vor den Eltern aufführten und es plötzlich in einer Szene zu einer nicht enden wollenden Lachattacke kam. Minutenlang konnten sich weder die Schauspielerinnen und Schauspieler noch das Publikum vor Lachen halten.

Aber … Ende gut, alles gut. Jedes Märchen der Brüder Grimm endet gut, so auch das der Theater-AG Oberurff. Der Wolf findet wieder zum Jäger und Rotkäppchen zurück und im Märchenland kehrt Ruhe ein. Mit viel Applaus und Spenden bedankte sich das Publikum nach jeder Aufführung. Und nun heißt es für alle Mitglieder: nach dem Stück ist vor dem Stück, denn weitermachen wollen fast alle.