Schulleiter Christoph Heimbucher twittert aus der Schuljahresvorbereitsungskonferenz
Schulleiter Christoph Heimbucher höchst selbst twittert aus der Schuljahresvorbereitsungskonferenz.

„Social Media“ – nicht ganz korrekt als „soziale Medien“ übersetzt – und Schule sind eine „Unendliche Geschichte“. Seit den Projekttagen 2022 zum Ende des letzten Schuljahres ist unsere Schule wieder bei Twitter dabei.

Twitter und CJD: Werbung für das schulische Angebot

Lehrer mit zweistelliger Anzahl an Dienstjahren werden sich noch erinnern: Los ging es mit dem MSNMessenger, dann kam SchülerVZ, schließlich Facebook. Bei letzterem begannen Schulen aktiv mitzumischen. Datenschützer schlagen Alarm, dass Facebook, gänzlich „dissozial“, einem gigantischen Staubsauger persönlicher Daten gleicht, die entsprechend aufbereitet gewinnbringend verkauft werden. Trotzdem ist ein Facebook-Account für die Öffentlichkeitsarbeit unverzichtbar. Das gilt auch für Schulen. Unter Jugendlichen „u18“ hat Facebook inzwischen seinen Reiz weitgehend verloren, gilt eher überspitzt formuliert als „soziales Medium“ für Oma und Opa.

Twitter im Schulalltag

Groß angesagt nicht nur bei Jugendlichen u18, sondern auch bei jungen Erwachsenen ü18, ist heute Instagram.

Instagram ist ein soziales Netzwerk mit Fokus auf Video- und Foto-Sharing, das vom Unternehmen Meta Platforms betrieben wird. Kern des Angebots ist eine Mischung aus Microblog und audiovisueller Plattform. Nutzer können ihre Fotos und Videos bearbeiten und mit Filtern versehen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Instagram

Bei den „Kleinen“, vor allem bewegungsfreudigen Mädchen aus der Unter- und Mittelstufe, erfreut sich zudem TikTok einiger Beliebtheit.

TikTok ist ein Videoportal für die Lippensynchronisation von Musikvideos und anderen kurzen Videoclips, das zusätzlich Funktionen eines sozialen Netzwerks anbietet und vom chinesischen Unternehmen ByteDance betrieben wird. In der Volksrepublik China läuft es unter dem Namen Douyin.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/TikTok
Twitter-Accout des CJD-Oberurff
Twitter-Accout des CJD-Oberurff, öffentlich sichtbare Ansicht für NICHT registrierte Nutzer am Tablet und PC. Abb.: Bildschirrmfoto

Zu erwähnen sind neben WhatsApp noch diverse WhatsApp-ähnliche Instant-Messaging-Dienste zur Nutzung auf Smartphones, Tablets, Smartwatches und PC. Diese Dienste sind für schulische Angeleigenheiten aus Gründen des Jugendschutzes weitgehend tabu, in Bayern etwa sogar verboten. Neuester Trend sind schulintern genutzte Instant-Messaging-Dienste, wie die vom CJD Oberurff genutzte „SchulCloud“. Zur medienpädagogischen Nutzung und/oder Werbung für das schulische Angebot sind Instagram und TikTok aufgrund der Zielgruppen-Reichweite wenig geeignet. Und was ist mit Twitter?

Twitter in Schulen: „um Follower geht es gar nicht“

Auf den ersten Blick sieht es nach wenigen Wochen Nutzung mit der Zielgruppen-Reichweite scheinbar nicht rosig aus. Unser Account twitter.com/CJDOberurff hat ganze 29 Follower. Aber um Follower geht es gar nicht. Twitter ist…

Twitter (englisch für „Gezwitscher“) ist ein Microbloggingdienst. Auf Twitter können angemeldete Nutzer telegrammartige Kurznachrichten oder Kommentare verbreiten. Die Nachrichten werden „Tweets“ (von englisch to tweet „zwitschern“) genannt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Twitter

Twitter 2009
Twitter Account des CJD Oberurff von 2009

Zum Twittern eines Tweets stehen maximal 280 Zeichen (MIT Leerzeichen) zur Verfügung. Es können pro Tweet bis zu vier Bildelemente ODER EIN Videoclip bis 2:20 Minuten veröffentlicht („gepostet“) werden. Nachträgliche Korrekturen eines Tweets sind bislang noch nicht möglich. Schleicht sich ein Tippfehler ein, muss der Tweet gelöscht und neu veröffentlicht werden. Obgleich JEDES professionelle Nachrichtenmedium einen Twitter-Kanal betreibt, kann man bei 280-Zeichen-Tweets kaum von einer journalistischen Darstellungsform sprechen. Jemand meinte letztens, Twitter sei eine Art digitale Speakers’ Corner. Wenn möglichst viele Twitter-Nutzer uns folgen ist das natürlich erfreulich. Doch aus schulischer Sicht ist eher ein „Nice to Have“.

Der wahre Nutzen liegt jedoch darin, dass sich mit geringem Zeitaufwand Medieninhalte auf einer Internet-Zielseite – in unserem Fall CJD-UPDATE, cjd-oberurff.de oder cjd.de – erzeugen und zeitnah veröffentlichen lassen. Nachfolgend ein Beispiel bei CJD-UPDATE zu den Projekttagen 2022.

Bericht von den Projekttagen 2022

Dank der Twitter-Funktion „Einbetten“ lässt sich in einem Artikel ohne die sonst erforderliche Bild- und Videobearbeitung zügig ein lebendiger Bericht erstellen, der beinahe an eine Live-Berichterstattung erinnert. Von medienpädagogischem Interesse ist dabei, dass Schüler am EIGENEN Endgerät, etwa ihrem geliebten Handy, SELBST GESTALTEN und PRODUZIEREN können. Das UNMITTELBARE Erleben, für die Schule semi-professionell „publiziert“ zu haben, kommt bei den interessierten Jugendlichen gut an. Eine Hürde gilt es jedoch zuvor zu meistern: Twitter ist erst ab 18 zugänglich!

Bericht von der Fahrt nach Licherode 2009

Bereits beim ersten Twitter-Projekt 2009 hatte sich das Medium insbesondere bei Klassenfahrten bewährt. Nahezu täglich haben Schüler mitwirkender Klassen ihren Lieben daheim zum verabredeten Zeitpunkt – meist nach dem Abendbrot – einen Statusbericht über Twitter geliefert. Damals war ein Einbetten von Tweets auf einer Internetseite nicht möglich. Videos mussten auf Umwegen getwittert werden, da Handys noch keine brauchbare Standard-Kamera-Funktion besaßen. Damals wie heute gilt: Am besten twittert eine Klasse über das Mobiltelefon des betreuenden Lehrers, der sich zuvor einen eigenen Account eingerichtet hat, was in wenigen Augenblicken erledigt ist. Eigenständig dürfen u18-Schüler mit dem eigenen Handy nur twittern, wenn es die Eltern ausdrücklich erlauben. CJD-UPDATE fungiert dabei als „Zielseite“. Bei CJD-UPDATE haben wir eine eigene Zielseite eingerichtet, um die Timeline übersichtlich darzustellen: www.cjd-update.de/cjd-oberurff-twitter.

Was und wie häufig gesendet wird – dazu gibt es keine technischen Grenzen. Zumindest theoretisch kann die Schule zudem selbst Follwer werden und Tweets retweeten. Wir folgen momentan nur ZWEI Accounts: Einer Twitter-Redakteurin aus der 8e und der Fermat’s Library mit anspruchsvollen mathematischen Themen. Theoretisch kann jeder Fachbereich ihm interessant erscheinende Accounts zum Folgen vorschlagen. Da einzelne Retweets – wie beispielhaft der oben gepostete Tweet OHNE direkten Bezug zum CJD Oberurff zu einem Verabschiedungsritual von Lehrern in Neuseeland – eine subjektive Auswahl darstellen, sollten diese vor Veröffentlichung vom zuständigen Fachbereich oder der Schulleitung abgesegnet werden.

Öffentlichkeitswirksam ansprechende Tweets produzieren

Wie sich ruckzuck ein positiv öffentlichkeitswirksam ansprechender Tweet produzieren lässt, hat unser Schulleiter bei der Schuljahresvorbereitungskonferenz am Donnerstag vorgeführt. Das kurzerhand erzeugte Kollegiums-Selfie hat er umgehend – also während der Konferenz – getwittert. Die verdutzten, nichtsdestotrotz oder gerade deswegen, empathisch lächelnden Lehrer scheinen ein Motto der Konferenz „live“ zu bestätigen: Wir sind wirklich eine besondere Schule!

Und jetzt bitte den Twitter-Hashtag #Christophorusschule klicken. ANDREAS BUBROWSKI