Von Elena Röse (Biologielehrerin)

„Macaca mulatta“ von Snicker (Diskussion) - selbst fotografiert. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikipedia.
Macaca mulatta“ von Snicker (Diskussion) – selbst fotografiert. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikipedia.

Fortbildung zum Thema „Evolution und Verhalten“ im Deutschen Primatenzentrum im Leibniz-Institut für Primatenforschung, 26. November 2015 – Von 10 Uhr bis 17 Uhr lauschten wir, die Biologie­lehrerinnen Christiane Stelling, Sarah Zimmermann und Elena Röse, den Vorträgen zu verschiedenen Schwerpunkten rund um das Thema Evolution und Verhalten.

Außergewöhnlichen Strategien des Seitenfleckleguans

Die Evolution der menschlichen Sprache ist der Schwerpunkt der ersten interessanten Vorlesung am Donnerstagmorgen. Trotz intensiver Forschungsergebnisse kann noch immer keine klärende Antwort auf die Frage nach der Bildung der menschlichen Sprache gegeben werden – fest steht nur: Affen können lachen, wenn man sie kitzelt, sie können mehr verstehen, als sie selbst in Worte fassen können und es scheint im Verarbeitungssystem des Gehirns Unterschiede zwischen Affen und Menschen zu geben, die die Sprachlosigkeit der Affen zur Folge hat. In der nächsten Vorlesung geht es um die Evolution der Sozialität und die Frage, ob es Freundschaft auch zwischen Tieren gibt.

Bei den Primaten zur Weiterbildung (v. l.) Elena Röse, Christiane Stelling, Sarah Zimmermann.
Bei den Primaten zur Weiterbildung (v. l.) Elena Röse, Christiane Stelling, Sarah Zimmermann.

In der Mittagspause geht es zu den Außengehegen des Primatenzentrums. Hier findet man Rhesusaffen, Paviane und Lemuren. Sie werden zu Zucht-und Forschungszwecken gehalten. Auch wenn uns klar ist, dass die Forschung für das Weiterkommen in der Medizin notwendig ist, ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Anschließend beschäftigten wir uns mit dem Thema der sexuellen Selektion. Die „Sexy-Son-Hypothese“ faszinierte hier genauso wie die außergewöhnlichen Strategien des Seitenfleckleguans. Abschließend wurden unsere Kenntnisse zur Molekulargenetik auf die Probe gestellt und erweitert. Die nicht-protein-codierende RNA, die als micro-RNA regulatorischen Einfluss auf die Transkription und Translation hat, ist sicherlich ein Thema, mit dem man sich als Biologielehrer noch intensiv beschäftigen muss, spätestens, wenn die neuen Erkenntnisse ihren Weg in die Biologiebücher gefunden haben. Ein absolut spannender und lehrreicher Tag in Göttingen – Wir waren hier nicht das letzte Mal!

(Gestaltung: BUB)