Von Annika Faust (11)

Römer mit Römerin. Foto: Jonas Neumann/CJD Oberurff
Römer mit Römerin. Foto: Jonas Neumann/CJD Oberurff

Am 3. November 2015 traf sich der Geschichtskurs (Jg. 11) von Katharina von Urff um 8.10 Uhr am Bushäuschen des Schulgeländes, um die Weiterreise zur Saalburg anzutreten. Die Saalburg ist ein ehemaliges Kastell am früheren römischen Limes und liegt nördlich von Frankfurt bei Bad Homburg. Somit war unsere Anreise entsprechend lang. Wir, der 19 Mann große Kurs, fuhren mit Bus, Zug und S-Bahn und waren endlich um 11:45 Uhr an unserem Ziel angekommen: die Saalburg.

Die meisten hatten im hohem Alter
Arthrose und Bandscheibenprobleme

Immerhin hatte sich der dichte Nebel, der uns während der ganzen Hinfahrt die Sicht verdorben hatte, auf den Höhen des Taunus schlagartig gelichtet, sodass wir die Saalburg im strahlendem Sonnenschein mitten im bunten Herbstlaub bewundern konnten. Allerdings nur kurz, denn sofort ging es um 12 Uhr weiter mit der Führung. Unsere Museumsführerin teilte uns als Erstes mit, dass das Kastell eine Rekonstruktion ist, die vor rund 100 Jahren vom antikebegeisterten Kaiser Wilhelm II. errichtet wurde. Stolz, wie er war, hat er das, natürlich auf Latein, das immerhin noch einige der Schüler etwas beherrschten, auf einer Tafel über der Statue des Kaisers Antonius Pius einmeißeln lassen.

Ehevorbereitungen? Foto: Jonas Neumann/CJD Oberurff
Slavinnen helfen beim Anlegen der Tunika Foto: Jonas Neumann/CJD Oberurff

Danach führte sie uns in die sehr kleine, nachgebaute Unterkunft der hier stationierten Hilfs-(lat. Auxiliar-)truppen und erzählte uns, was ein Soldat in seiner Dienstzeit und danach bekam. Verständlich, dass jeder von uns die Frage verneinte, ob er/sie Soldat hätte werden wollen, denn die Bedingungen waren nicht wirklich gut und die meisten hatten im hohem Alter Arthrose und Bandscheibenprobleme. Von dort aus gingen wir in den inneren Bereich des Kastells, wo sie uns einen berühmten Gedenkstein erläuterte, nämlich vom Hauptmann Marcus Caelius, der nach der berühmten Varusschlacht vermisst wurde, sodass sein Bruder Publius zu seinem Gedenken den Stein anfertigen ließ. Im nächsten Ausstellungsraum befanden sich, zwar nachgebaute, aber funktionstüchtige Balliste und ‚scorpiones‘, Torsionsgeschütze, die mit drei bis fünf Pfeilen pro Minute und einer Reichweite von 100 bis 300 Meter auch gegen die Germanen eingesetzt wurden.

Geschichtskurs (Jg. 11, 2015-16) von Katharina von Urff. Foto: Jonas Neumann/CJD Oberurff
Geschichtskurs (Jg. 11, 2015-16) von Katharina von Urff. Autorin 3. von rechts, Foto: Jonas Neumann/CJD Oberurff

Danach machten wir ein kleines Rollenspiel über die römische Familie. Wie sie aufgebaut war, wer wo was zu sagen hatte – natürlich der Vater – und wie die Kinder weiter verheiratet wurden. Auch wenn sich ein paar Schüler sträubten, miteinander verheiratet zu werden, war es sehr anschaulich und außerdem lustig! Und um uns noch mehr in die Rollen einzufinden, wurden wir danach noch eingekleidet: wir hatten eine züchtig gekleidete Frau, einen ehrwürdigen Senator und einen Auxiliarsoldaten, der viel zu viel zu tragen hatte. Und dann hatten wir auch schon viertel vor zwei. Unsere Zeit in der Saalburg war vorbei. Wir hatten viel erlebt und gelernt und fuhren um viele Erfahrungen reicher nachhause.

(Gestaltung: BUB)