Aus allen Nähten platzte die hübsche kleine Oberurffer Kirche zum Gottesdienst am Buß- und Bettag – viele Schüler waren gekommen, aber auch Lehrer, Internatsmitarbeiter und Eltern. „Auf was wartest du?“ lautete das Tagesmotto der diesjährigen Kampagne der beiden evangelischen Landeskirchen in Bayern und von Kurhessen-Waldeck.

Was trifft auf mich zu? Die Gottesdienstbesucher zeigen die rote oder die grüne Karte. (*)

Dazu hatte Schulpfarrer Hans Walther Reeh mit Unterstützung seiner Kollegen vom Religions-Pädagogischen Arbeitskreis und Schülern der Jahrgangsstufe 11 Verschiedenes vorbereitet, das die Gottesdienst­besucher zum Nachdenken über wichtige Dinge des Lebens anregte.

Die Gitarre ist immer dabei: Schulpfarrer Hans Walther Reeh. (*)

Beim roten Ampelmännchen zum Beispiel, das auf einer Karte jedem Gast überreicht worden war, galt es zu überlegen, zu welchen Verhaltens­weisen, Angewohnheiten oder auch schlechten Beratern im eigenen Leben man lieber „Stopp!“ sagen sollte. Das grüne Männchen dagegen forderte zum „Go!“ bei allen guten und wichtigen Plänen und Zielen auf. Schon im Vorfeld hatten Lehrer wie Schüler die Frage „Auf was wartest du?“ gestellt bekommen.

Die Antworten waren vielfältig – sie reichten von „Ich warte auf den Schulschluss“ über „Ich warte auf Weihnachten“ bis zu sehnsüchtigen Wünschen wie „Ich warte auf einen Freund“ oder „Ich warte auf die Liebe“. Das Leben in der Warteschleife – Pfarrer Reeh führte es anschaulich vor anhand banaler Vertröstungen und nerviger Musik am Telefon. Für die Besucher des Gottesdienstes gab es auch die Möglichkeit zur aktiven Teilnahme, nämlich beim Mitsingen der zahlreichen, international geprägten Lieder, die von Gitarre, Klavier und Orgel begleitet wurden.

(*) Text/Bild: Marise Moniac, Gestaltung: abu