Von Marise Moniac (Lehrerin für Französisch/Deutsch)

Ein bisschen Wissen über die Legenden und Mythen des Mittelalters war schon wünschenswert, um das Puppenspiel des Théâtre Anima zu verstehen, und Grundkenntnisse im Französischen erleichterten das „Rüberkommen“ der Botschaft ebenfalls.

Lancelot du LacVerrat, Magie, Freundschaft, Liebe, Treue – Zutaten der spannenden Theatervorführung im O-Ton (Foto: Marise Moniac)

Doch das Stück über Lancelot vom See, das die Schüler mit Französisch im dritten und vierten Lernjahr im Musischen Pavillon zu sehen bekamen, war so aufgebaut, dass eigentlich jeder mitkommen konnte.

Lancelot du LacMuriel Camus IST das Théâtre
Anima
(Foto: Marise Moniac)

Verrat, Magie, wahre Freundschaft, enttäuschte Liebe und bedingungslose Treue: Das ist der Stoff, aus dem die spannende Erzählung von Chrétien de Troyes entstand. Die Sage von Lancelot nimmt ihren Anfang in der Bretagne. Am Ufer eines Sees wird ein Kind – Lancelot – seinen Eltern geraubt. Jahre später erscheint er als junger Mann am Hof des Königs Arthur. Er zeichnet sich durch Geschicklichkeit, Tapferkeit und Herzensgüte aus und wird als Ritter in die Tafelrunde aufgenommen. Dann beginnt die phantastische Geschichte von Lancelot du Lac im Kampf gegen das Böse und der Suche nach der einen großen Wahrheit.

Lancelot wird zum Helden des Königreiches. Doch seine Liebe zur Königin Gwinever wird ihm zum Verhängnis. Die Abenteuer von Helden sind auch im 21. Jahrhundert beliebt. In der Fassung des Théâtre Anima singen und spielen zwei Minnesängerinnen – teils in Französisch, teils in Deutsch. Trotz der Ironie, der bissigen Kommentare und Übertreibungen seitens der Spielerinnen schwingt die Tragik einer Figur, die kein Held werden wollte, als solcher gefeiert wurde und schließlich als Verräter endete, durch das ganze Stück.

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Théâtre Anima – deutsch-französisches Theater mit Figuren